27.03.2013
Farmington, wir erledigen unsere Einkäufe. Die rosa-gelben Plastikeier in den Regalen erinnern uns daran, daß am Wochenende Ostern ist. Wir sind in Versuchung, auch uns ein paar Süßigkeiten zu kaufen. Beim Anblick eines Schokoladen-Kreuzes lassen wir es sein. Noch schnell zur Laundry, den Staub von Chaco-Canyon aus den Klamotten waschen......und schon sind wir wieder raus aus der Stadt.
Wir treffen John, ´nen echten Cowboy. Er ist mit seinem höher gelegtem Mud-Pickup unterwegs, trifft sich mit anderen Cowboys. Sie wollen mit dem Lasso Kühe einfangen. Schade, daß Pummel nicht reiten kann, sonst hätte er uns mitgenommen....fahren wir halt weiter, um mit der Camera HooDoos einzufangen.
De-Na-Zin-Wilderness, Bisti-Wilderness, hier werden wir HooDoos finden. Wilde Pferde, wilde Hunde, sogar Lamas kreuzen unseren Weg, bevor wir De-Na-Zin Wilderness erreichen. Wir wandern, durch ein trockenes Flußbett, um die HooDoos fotografieren zu können, müssen wir klettern. Die Formen der „Sandsteinpilze mit Hut“ sind durch Wind und Wasser entstanden. Die zerklüftete Landschaft ist beeindruckend, die Farben von Kohle, Sand und rotem Gestein sind schichtweise in den ausgewaschenen Canyons zu sehen. Holz ist im Laufe von millionen Jahren versteinert...es muß viel Holz in dieser Gegend gegeben haben. In Bisti-Wilderness sind mehrere dieser zerklüfteten Spots. Wir können gar nicht genug sehen, klettern und wandern hier vier Tage.
Brenda und Craig aus Colorada stehen mit ihren zwei Pferden und Hund nicht weit von uns. Sie können sogar in ihrem Pferde-Camper-Anhänger übernachten. Sie laden uns zum Lagerfeuer ein.
Kleine Episode:
Karfreitag, früher Abend, wir bekommen Besuch. Fünf Hunde, drei Navajos auf ihren Pferden...Nelson, Darrell und Jarryd. Sie reiten mit einer Hand, in der zweiten halten sie eine Dose Bier. Nelson ist offensichtlich betrunken, wir fühlen uns nicht wohl....sind vorsichtig freundlich. Wir fragen sie, ob sie hier leben....es ist mein Land, so Nelson. Nelson fragt Sigo nach einem weiteren Bier, er will ihn testen. Sigo verneint, er habe nur ein Bier, Nelson zückt sein eigenes Bier … sie tauschen, warm gegen kalt. Sigo unterhält sich mit Darrell und Jarryd, die beiden sind nicht betrunken, achten auf Nelsons Gerede.
Nelsons macht den Clown, fragt mich nach Geld für neue Boots. Ich sage ihm, wenn er sie putzen würde, hätte er schöne Boots. Er überlegt, sagt mir „you are my aunty“. Darauf ich, „if I´m your aunty, you are my nephew“. Er lächelt und fragt mich „can you pray for me?“ „Sure, I can“ and I started praying for Nelson. Die Beiden Anderen unterbrachen ihre Unterhaltung mit Sigo, schauen alle drei zur Erde, hören mir zu. Sigo versteht erst überhaupt nicht, was ich denn für einen Kauderwelch rede.
Ich erzählte Nelson, daß er ein netter Junge sei, er hat gute Freunde, aber er hat keine eigene Frau und Familie. Wenn er nur einmal in der Woche mit seinen Freunden trinken würde, hätte er eine Chance, eine liebe Frau kennen zu lernen. Sie kann ihm helfen Schafe zu scheren und zu züchten und sie würden zusammen viel Geld verdienen, dann kann er sich endlich neue Boots kaufen. Alle Drei fangen laut an zu lachen....meine „Moral-Predigt“ ist zu Ende. Jetzt müssen wir sie nur noch „loswerden“. Ich verspreche ihnen ein schönes Foto per email zu schicken. Sie müßten nur jeder auf ihr Pferd und Sigo auf den Pummel klettern..... dann haben alle Horsepower unter ihrem Hintern.
Das klappt, ich bekomme meine Fotos, dir Drei sitzen im Sattel, zeigen uns, daß sie sehr gute Reiter sind.... wir sehen nur noch eine Staubwolke.
USA New Mexico De Na Zin Wilderness, Bisti-Wilderness