Honduras Heisse Termalbäder bei Gracias Lempira, die Ruinen von Copan, Lago Yojoa
25.02.2015
In El-Poy, im Dreiländereck (El-Salvador-Guatemala-Honduras) verlassen wir El-Salvador.
Die Ausreise ist kostenlos ... in 10 Minuten erledigt. Die Einreise dauert etwas länger, da man zwischen Copy-Shop, Bank und Immigrationsschalter ein paarmal hin und her laufen muß. Die Einreise für das Fahrzeug ist kostenpflichtig und muß in Lempiras (umgerechnet 35 US$) bezahlt werden. Nach knapp zwei Stunden sind wir fertig … keine Fahrzeugkontrolle. Alle waren hier super freundlich und hilfsbereit.
Honduras wir kommen!
Auf der Ca4 geht es durch saftig, grüne Berglandschaften. Wir schlengeln uns um riesige Kraterlöcher … diesmal im Straßenbelag. Hier nachts zu fahren … wäre lebensgefährlich. Wir biegen ab … Richtung Gracias Lempira. Unser erster Stellplatz in Honduras ist ein Volltreffer. Wenige Kilometer vor Gracias stehen wir auf der Wiese von den Termas del Rio. Mehrere Pools mit 39 Grad heißem Quellwasser … eine echte Wohlfühloase.
Hunderte von kleinen, grünen Loris wecken uns am nächsten Morgen. Die Mitarbeiter sind super freundlich, auch der Chef ist um unser Wohlsein sehr bemüht. Er entschuldigt sich jetzt schon dafür, daß es am Nachmittag für ca. 1 Stunde laut werden könnte. Eine christliche Taufe soll in einem der Thermalbecken stattfinden.
Fünf Busse kommen am Nachmittag angerollt … vollbesetzt mit Schülern eines Internats. Einige von ihnen werden heute getauft.
Nach der Zeremonie gesellen sich ein paar Mädchen zu uns. Sie sprechen uns in perfektem Englisch an … wollen wissen, ob uns Honduras gefällt. Noch können wir ihnen nicht viel sagen … als wir ihnen erzählen, daß wir vor 18 Jahren schon einmal hier waren sind sie sehr zufrieden.
Bevor die Schüler wieder abreisen , werden sie im Restaurant mit Essen versorgt. Ich „helfe“ Maria beim Backen der Tortillas.
Unsere nächste Station ist nur 10km weiter … in der kleinen Kolonialstadt Gracias Lempira. Es gibt eine Finca Bavaria, die angeblich von einem Bayern geführt wird. Die Enttäuschung ist groß … die Informationen sind so alt und überholt, man kann sich nicht einmal an einen deutschen Besitzer oder Erbauer erinnern. Wir übernachten dennoch auf dem parkähnlichen Gelände … welches sicherlich schon bessere Tage erlebt hat. Das Bier ist gut gekühlt … der Weg ins Centro nur wenige Meter. Wir finden einen Supermarkt … Nichts wie rein. Hm … hier bestellt man die Lebensmittel bei der Dame hinter dem Tresen, Nein danke … heute brauchen wir Nichts.
Tja, die Zeit ist hier viele Jahre stehen geblieben … diesen „Service“ gibt es bei uns nur in einer Apotheke.
Um das Cafe Plaza tummeln sich die Jugendlichen … hier gibt es free WiFi. Somit sind alle Plätze des kleinen Cafes von Handy-Besitzern beschlagnahmt … wir ordern unseren Kaffee auf die Parkbank.
Für die nächste Tour müssen wir ein paar mehr Kilometer bewältigen. Unser Ziel sind die bedeutenden Maya-Ruinen von Copan … Weltkulturerbe seit 1980. Obwohl wir die Straße in schlechter Erinnerung haben und wir es auch aus neuesten Reiseberichten wissen … wir machen uns auf den Weg. Aus den letzten 50km werden ungefähr 80. Es sind die selben Schlaglöcher wie damals, die wir umfahren müssen … nur noch größer. Auch die Lehmhütten am Wegesrand sind die gleichen … die Leute nur älter, genauso arm. Wir erreichen Copan am frühen Nachmittag … parkieren für die Nacht hinter der danebenliegenden Tankstelle. Einmal volltanken und zusätzlich 5US$ … unser Pummel wird ab sofort per Schrotflinte überwacht.
Die Zeit reicht uns aus, um die Ruinen am Nachmittag zu besuchen. Sehr beeindruckend sind die filigranen Stelen aus dem 7. und 8. Jahrhundert.
Über den grozen Plaza erreichen wir die kunstvoll gemeißelten Tuffstein-Steelen … portraitiert mit den Herrschern von Copan, Hieroglyphen und Verzierungen. Vor mehr als 1000 Jahren haben die Regierenden sie damals in Auftrag gegeben … der Zustand wird hoffentlich noch vielen Besuchern lange so gut erhalten bleiben. Zeitweise müssen die Figuren einen roten Anstrich bekommen haben, dessen Reste an manchen Steelen noch gut erhalten sind. Wir durchlaufen die Anlage … die Ruinen von Copan sind für uns leider die Letzten.
Die Archäologische Ausgrabungsstätte hat uns auch beim zweiten Besuch nach so vielen Jahren gefallen. Gefallen haben uns auch die roten Aras Macao … der Nationalvogel Honduras. Hier in den Ruinen lebt eine Kolonie … die sich zum Ausklang unseres Besuches recht fotogen zeigt.
Den Ort Copan lassen wir aus Zeitgründen (ha..ha) ausfallen … erinnern uns aber noch sehr gut an die weiße Stadt mit roten Dächern.
Wir sind mit unserem Pummel nicht die Schnellsten, fahren ungern auf blauen Dunst zu unserem nächsten Übernachtungsziel... dieses liegt diesmal verdammt steil hoch in den Bergen. Ca. 230 Kilometer sind für heute angesagt … nicht weit, aber erstmal 50km über Schweizer Käse zurück. Die nächsten 100km in Richtung San Pedro Sula sind auch nicht viel besser.
Honduras ist grün ... Kaffee und Bananen an den Berghängen, Zuckerrohr und Mais in den Ebenen … Müll an jeder Ecke. An den Straßen sind immer wieder Militärkontrollen … uns ignorieren sie, winken uns durch.
Die CA5 ist dann endlich mal besser … wir können zügig fahren. Vorbei an Ananas-Plantagen … auch wir kaufen ein paar saftige Früchte von den Bauern am Straßenrand.
Ach ja, wo wollen wir denn heute noch hin? Panacam-Lodge, in den Bergen oberhalb des Lagos de Yojoa gelegen, heißt unser Übernachtungsziel. Die letzten 7 Kilometer führen durch die Dörfer der Lenca-Indios. Mit 19 Prozent Steigung geht es auf schmaler Spur hinauf in die Berge...Bummel mit Pummel. Wir erreichen die Lodge … schon der erste Eindruck dieser Anlage ist vielversprechend. Die (Schn)auffahrt hat sich gelohnt … die Aussicht vorm Restaurant ist grandios.
Das Gebiet um den Lago de Yojoa ist die regenreichste Gegend Honduras. Tatsächlich löst sich der in den Bergen hängende Nebel am Abend in einem heftigen Regen auf … für uns der Erste seit zwei Monaten. Außer uns sind noch zwei Cabanas besucht … zwei Schweizer sind mit einem Tourguide unterwegs und die zweite Cabana wird von Terry und Mike aus den USA belegt. Diese Beiden sind mit ihrer Wahnsinns-Camera-Ausrüstung auf der Suche nach tollen Vogelmotiven, die sie in Central-Amerika noch sehr häufig entdecken können.
Wir verbringen zwei herrliche Tage mit Wanderungen zur Aussichtsplattform und zu einem Wasserfall … die Vögel können wir nur zwitschern hören, meist sind sie zu hoch in den Bäumen.
Bevor wir an die Caribik fahren, werden wir noch einen Tag am Lago Yojoa verbringen. Bei Pena Blanca liegt die Finca Las Glorias. Ein riesiges, gepflegtes Arenal liegt direkt am See. Auch hier ein Paradies für Vogelkundler. Ein Pool, ein Funbad, ein Restaurant und freies WiFi … wir stehen zwischen Apfelsinenbäumen, frei laufenden Bullen und Pferden.
Ja … wir sind in Honduras. 04.03.2015
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