Nicaragua Laguna und Volcano Apoyo Granada bis San Juan del Sur am Pacific Lago Nicaragua
19.03.2015
Baumlose, grasbewachsene Landschaft, ein ständiger Wind … irgendwie erinnert das Bild an eine Dünen-Landschaft.
Wir haben heute morgen den Pacific verlassen … kurz vor Jinotepe biegen wir ab. Unser heutiges Ziel ist der Masaya-Nacional-Parque mit seinem schwefelspeienden Vulkan. Nach einem Museumsbesuch am Visitor-Center können wir tatsächlich mit unserem Pummel bis zum Parkplatz am Kraterrand fahren. Der „Brennende Berg“ ist ein Dampfkoch-Kessel. Wir stehen am Kraterrand und versuchen in den Schlund zu schauen ...… nur ein paar Sekunden und der Schwefeldampf bringt uns zum Husten.
Wir machen einen kleinen Aufstieg zum Mirador. In der Ferne sehen wir die Laguna Masaya … genau dort wird unser nächster Übernachtungsplatz sein. Noch vor dem Feierabend-Verkehr fahren wir durch die lebhafte Stadt Masaya … erreichen am späten Nachmittag das Hostel Paradiso. Für den wenigen Platz direkt hinter der Einfahrt sind wir diesmal zu dick. Hm, wir möchten gerne bleiben ...können für sieben Dollar (p.P.) draußen vor dem Tor übernachten. Ist uns Alles recht, solange wir die schöne Anlage benutzen können. Das Hostel, ausgebucht von Backpackern aus aller Welt, gefällt uns sehr gut. Am Nachmittag klopfen zwei Mädels an … „seid Ihr wirklich aus Kassel?“ „Jaaaaa!“ „Wir auch!!!“ Wir schwatzen ´ne Runde und freuen uns.
Wir verbringen zwei herrliche Tage ... Baden im 29 Grad warmen See, benutzen die hauseigenen Kayaks und testen die verschiedensten Cocktails an der Beachbar.
Nur wenige Kilometer weiter liegt die Kolonialstadt Granada.Wie viele Reisende vor uns, stehen auch wir auf dem Parkplatz vom Roten Kreuz. Dieser Stellplatz ist ein „Notfallplatz“ … Notfallplatz, weil er total vermüllt und vergammelt ist. Von Vorteil ist halt die Lage mitten in der Stadt … eine Chance auch mal am Abend bummeln zu gehen. Granada … hinter den bunten Fassaden und den schweren Eingangstoren verbergen sich große Gärten und Innenhöfe... ausgestattet mit geschmackvoll eingerichteten Restaurants, Cafes und Geschäften.
Die Hitze macht müde. Da wir uns auf unserem „schönen Stellplatz nicht lange aufhalten, verbringen wir den ganzen Tag in Granada. Klapper, Klapper, Klapper … wir lassen uns in einer der schönsten Pferde-Kutschen über das Kopfsteinpflaster durch die bunte Stadt fahren.
Die Nacht auf dem „Notfallplatz“ war ruhig … noch vor dem Frühstück brechen wir früh auf. Ups … die Straße durch die Stadt war gestern noch breiter … heute, am Sonntagmorgen, ist sie rechts und links zugestellt mit Marktbuden. Wir quetschen uns mittendurch … umdrehen geht gar nicht.
Endlich … wir sind auf der NIC 2 in Richtung Süden. Auf einer riesigen Weide bietet sich uns eine tolle Kulisse. Wir schätzen ca. 300 Ochsen- und Pferdekarren … alle mit Stroh bedeckt und zu einer Art „Campingwagen“ ausgebaut. Mit Pötten und Pfannen, Feuerholz und Decken, sogar mit Hühnern haben sie sich für dieses Treffen vorbereitet. Es ist ein kirchliches Treffen von verschiedenen Gemeinden aus ganz Nicaragua. Alles ist super gut organisiert … provisorische Toiletten sind aufgebaut, Frischwasser gibt es per Wassertank-Fahrzeug. Eine harmonische, fast Volksfeststimmung … selbst hunderte von Pferden und Ochsen vertragen sich... wir sind von dieser Szenerie total begeistert.
Uns zieht es noch einmal ans Meer … ab Rivas fahren wir wieder einmal Piste (NIC 72). Eingestaubt bis in die letzte Ritze erreichen wir das Surferparadies am Pacific. Nachdem wir so ziemlich alle Möglichkeiten „abgegraveled“ haben, entscheiden wir uns für die Playa Maderas. Hier stehen wir auf dem Grundstück vom Cafe Revolutions mit Blick auf das Meer und seinen riesigen Wellen. Fünf US$ pro Nacht sind o.k. … Internet, Toiletten, Duschen werden gesondert kassiert. Auf den ersten Eindruck erscheint uns der Platz super … an den Müll werden wir uns wohl nie gewöhnen. Der Laden brummt ... die Surfer scheint der Müll an Land nicht zu stören … für Sie zählt nur die richtige Welle.
Am dritten Tag graveln wir noch ein paar Kilometer weiter … in La Pepesca (gehört mit zu San Juan del Sur) wollen wir den Deutschen Clemens in seinem Hotel aufsuchen. Vor dem Hotel spricht uns Rolf Stagge, Jugendleiter für viele Jahre im Jugendzentrum Hofgeismar und Gründer des ersten Dritte-Welt-Ladens ebenfalls in Hofgeismar, freundlichst an. Er hat unsere Kasseler Nummer erkannt und ist uns schon einige Kilometer hinterher gefahren. Wir kommen aus dem quasseln nicht mehr raus, kennen die selben Leute. Rolf hat einen Werkstatttermin... wir verabreden uns für später an der Bar bei Clemens. Clemens ist außer Haus, neue Gäste abholen … sein Parkplatz ist mehr oder weniger auch ausgebucht. Um erst einmal Zeit zu verbringen, quälen wir unseren Pummel 20 Prozent die Pflasterstraße zur „Jesus-Statue“ hinauf.
Unser Pummel schafft diese Steigungen mit Bravour … wenn auch im Kriechgang. Wir gönnen ihm eine Pause … fragen den Parkwächter, ob wir hier oben übernachten können. Claro … für ein Trinkgeld können wir 24 Stunden auf dem Parkplatz stehen.
Die Aussicht von hier oben ist fantastisch … am Nachmittag trinken wir ein paar kalte Bierchen an der Bar bei Clemens. Ein Treffen mit Rolf müssen wir auf den nächsten Tag verschieben … dafür sitzt Marcus Arhold, gebürtig aus Witzenhausen mit in unserer Runde. Marcus ist Rettungsarzt und war einige Jahre in Kassel im Einsatz. Es ist unglaublich … wir sind hier wirklich in Nicaragua.
Daß wir in Nicaragua sind erfahren wir am frühen Morgen. Schon um 5Uhr klopft der Parkplatzwächter… wir müssten unbedingt noch vor 6 Uhr wegfahren. Wir verstehen nur etwas von obligaciones und no problema. Obwohl die versprochenen 24 Stunden noch lange nicht um sind ... ok, wir packen zusammen. Wahrscheinlich wollte der „Nachtwächter“ sich das Trinkgeld nicht mit seinem Kollegen teilen … der kam uns nämlich auf halber Strecke den Berg hoch ächtzend entgegen. Unten in San Juan del Sur wird erstmal gefrühstückt. Wir stellen uns auf den Parkplatz bei der Hängebrücke … direkt neben Eric und Catherine aus Frankreich.
Während wir frühstücken schleicht sich das Cruising-Schiff „Golden Princess“ in die Bucht … ein schöner Anblick.
Nicht nur die Cruisingschiffe legen hier an. San Juan del Sur ist ein lebhaftes Städtchen... ein Touristenmagnet. Das herrlich blaue Meer und seine schönen Buchten, die Surfwellen, das Klima, die Nähe zu den Vulkanen, zum Flughafen und zur Grenze … alles Punkte die zählen. Viele Amerikaner, Canadier und auch Deutsche haben sich hier in den letzten Jahren ein Grundstück gekauft und niedergelassen. Wir „hauen“ schnell wieder ab.. bevor es auch uns zu gut gefällt.
In zwei Tagen läuft unser Visa ab. In den nur 12 Tagen haben wir sehr viel Abwechslung erlebt, zu den Einheimischen hatten wir in der kurzen Zeit nur sehr wenig Kontakt … ein Grund für uns, eines Tages wiederzukommen. 26.03.2015
Hier geht´s zum neuen Fotoalbum!
Während Ich diesen Bericht update grölen über uns in den Bäumen die Brüllaffen
...wir sind schon seit drei Tagen in Costa Rica.